Warum gibt es die Fastenzeit?
Das Fasten ist eine alte Tradition mit religiösem Hintergrund. Neben der christlichen Fastenzeit gibt es diesen Brauch auch in anderen Religionen. Im Islam beispielsweise wird beim Ramadan vier Wochen lang erst nach Sonnenuntergang gegessen. Das religiöse Fasten kann verschiedene Gründe haben: Buße tun, die Seele reinigen oder das Böse abwehren.
Doch auch bei Menschen, die mit dem Glauben nichts am Hut haben, ist Fasten schwer im Trend. Vom religiösen Brauch hat sich das Fasten weiterentwickelt, als alternative Heil- und Reinigungsmethode etabliert und ist so zum Gesundheitstrend geworden.
Was bedeutet Fasten heute?
Fasten bedeutet vor allem der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel. Das heißt aber nicht, dass du gar nichts mehr essen solltest. Du kannst beispielsweise auf Süßigkeiten, Kaffee oder Alkohol verzichten. Viele Menschen nutzen die jährliche Fastenzeit (zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag) um oftmals genau auf eine oder mehrere dieser Dinge zu verzichten. Hierbei handelt es aber in der Regel dann eher um den Charakter einer Herausforderung bzw. Challenge als um den eines richtigen Fastens.
Ziele einer Fastenkur können die Reinigung des Körpers oder eine Verbesserung des Wohlbefindens sein. Grundsätzlich ist der Körper alleine in der Lage Schadstoffe und Gifte zu bekämpfen. Allerdings kann diese Fähigkeit durch einen stressigen Alltag und ungesunden Lebensstil beeinträchtigt werden. So überfrachten wir heutzutage oft unseren Körper, indem wir ihm nicht genügend Zeit zur Verarbeitung und Verdauung geben und ihm wichtige Ruhezeiten entziehen.
Viele verstehen unter Fasten den freiwilligen Verzicht auf feste Nahrung, der auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt ist. Hierbei ernährt sich die fastende Person beispielsweise von Säften, Suppen, Tees und Gemüsebrühen. Die Zeit der Durchführung variiert dabei sehr stark, denn sie ist im Endeffekt eine indivduelle Entscheidung. Es gibt hierbei kein klares Richtig oder Falsch. Allerdings solltest du es nicht übertreiben und vor allem als Fasten-Anfänger nicht länger als ein paar Tage auf feste Nahrung verzichten. Höre bei einer Fastenkur immer auf deinen Körper und beende das Fasten vorzeitig, wenn du dich nicht mehr wohlfühlst.
Welche Arten des Fastens gibt es?
Die verschiedenen Vorgehensweisen beim Fasten lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Fasten ohne feste Nahrung und Fasten mit fester Nahrung.
In der ersten Variante, die auch Heilfasten genannt wird, führt der oder die Fastende dem Körper Nährstoffe in Form von Flüssigkeit zu. Die prominenteste Methode stellt hier sicherlich die Saftkur dar. Alles, was gekaut werden kann, wird strikt weggelassen. Durch den Verzicht auf feste Nahrung nimmt der Körper zwar weniger Energie auf, wird aber dennoch durch die Flüssigkeit mit Vitaminen und Nährstoffen versorgt, was die Belastung für den Stoffwechsel verringert. Der Körper muss so seine Energie nicht mehr auf die Verdauung richten und kann sich auf den Abbau von Giftstoffen konzentrieren. Dieses körpereigene "Recyclingprogramm" nennt man Autophagie.
Diese Variante ist die am weitesten verbreitete Fastenmethode. Auch die sogenannten Suppenkuren fallen in diese Kategorie. Bei dieser Kur sind dreimal täglich ein bis zwei Teller warme Suppe vorgesehen. Hier kannst du zwischen Haferflockensuppe und warmer Gemüsesuppe variieren. Achte allerdings darauf, die Suppen nur leicht zu würzen und keine tierischen Produkte zu verwenden. Das Suppenfasten kann übrigens auch mit Säften kombiniert werden.
Wenn du nicht ganz auf feste Nahrung verzichten willst, gibt es auch andere Möglichkeiten. Du kannst zum Beispiel eine Fastenkur mit Obst und Gemüse machen. Hierbei isst du bis zu fünfmal am Tag eine große Portion frisches Obst und Gemüse. Dazu gibt es Wasser, Kräutertees und ungesüßte Säfte.
Oder du machst eine Basen-Kur, in der du auf besonders säurehaltige Lebensmittel wie Weizenmehl, Zucker und Produkte mir tierischen Proteinen verzichtest. Auch hier kannst du Suppen und Säfte in die Kur integrieren.
Es gibt beim Fasten also nicht nur den einen, richtigen Weg, sondern jede Person kann sich nach eigenen Bedürfnissen und Anforderungen an ein gewünschtes Fastenprogramm herantasten.
Do's & Don'ts bei einer Fastenkur
Egal ob Fastenkur mit fester Nahrung oder ohne, es gibt jedoch ein paar Spielregeln, die jede Person beachten sollte:
Do's:
- Viel Trinken: Stilles Wasser, ungesüßter Kräutertee und Gemüsebrühe
- Bewegung: Yoga, Pilates, leichtes Joggen und Spaziergänge
- Ausreichend Schlaf und Entspannung
- Positives Denken und erreichbare Ziele setzten
Don'ts:
- Kaffee, gesüßte Säfte, Alkohol, Nikotin
- Körperlich sehr fordernder Kraft- und Ausdauersport
- Stress und Überstunden, hohe mentale Belastungen
- Negatives Denken und sich zu viel Druck machen